Eigentlich soll er ja nicht… Aber man kann ihm die Dinger gar nicht schnell genug wegnehmen, weil er immer wieder neue findet.
Allerdings herrschen hier auch nachkriegsähnliche Zustände, laut Radio sind (Hunde)Spaziergänge an den für Hunde interessanten Plätzen verboten, Wälder, Wiesen und Parks dürfen nicht betreten werden. Das haben wir jedoch erst nach dem Morgenspaziergang erfahren. Ab jetzt wird Snoopy die Stöckchen also vom Balkon aus betrachten müssen und heute seine Beschäftigung inhouse erfahren. Dabei ist das Wetter so schön. Der arme kleine Kerl. Vielleicht kann ich ihn mit ein bisschen Klickern (das liebt er) und Versteckspielen aufheitern. Und dann ist da ja noch sein Geburtstagsgeschenk, der Basketball, den er heiß und innig liebt. Wie gut dass Snoopy nicht lesen kann…
Leider konnte ich gestern krankheitsbedingt nicht an der Schnüffelstunde teilnehmen, was mir extrem schwergefallen ist. Hürdenrennen mit Geruchsunterscheidung war an der Reihe, doch mein gesundheitlicher Zustand ließ eine Teilnahme beim besten Willen nicht zu.
Heute ging es mir besser und so nahmen Snoopy und ich an einem Anti-Giftköder-Training teil. Das Seminar war sehr interessant und die Übungen klappten auch alle recht gut, doch scheint dieses Training eine Lebensaufgabe zu sein. Ziel des Trainings ist folgendes:
Hund findet etwas zu fressen
Hund meldet Hundeführer seinen Fund durch anstupsen (den Hundeführer, nicht das Fressen)
Hund läuft zurück zur Fundstelle und setzt sich vor das Objekt der Begierde
Hundeführer belohnt Hund fürstlich und entsorgt was auch immer er gefunden hat
Gut. In einer Hundeschule, wo die Hunde sogar das Apportieren von Würstchen lernen ist sicher alles möglich. Wie lange wir allerdings dazu brauchen, bis Snoopy das drauf hat, steht in den Sternen. Jedenfalls wurde das Gesamtziel auf viele kleine und gut durchzuführende Übungen aufgeteilt, die später schrittweise zum großen Ganzen zusammengefügt werden. Viel später!
Nun heißt es also üben, üben, üben. Und wenn es nicht klappt, dann wird auf die gerade frisch erlernte Strafmaßnahme zurückgegriffen. Quasi die fürchterlichste Waffe seit der Erfindung des Hundes.
Kommando geben
Hund hört nicht?
Innerlich bis 10 zählen (später weniger).
Tolles Leckerchen vor die Schnüffelnase halten.
Leckerchen mit dem Kommentar „Schade!“ wieder einstecken. Dabei versuchen nicht allzu schadenfroh zu klingen. (Das ist der schwierigste Teil!)
Training bzw. Beschäftigung mit dem Hund für eine Minute aussetzen.
Fies oder? Aber erstaunlich wirkungsvoll. Noch nie habe ich Snoopy so oft seufzen hören.
Gestern hatten wir unseren ersten Nasenkurs mit Snoopy. Es ist ein sogenannter Schnupperkurs (hihi), bei dem an jedem der vier Termine ein anderer Aspekt der Nasenarbeit vorgestellt wird. Und gestern stand die Trüffelsuche auf dem Programm.
Das Schöne an der Nasenarbeit ist, dass es sich um eine eher ruhige Tätigkeit handelt und Snoopy, der im Moment extrem auf sich bewegende Objekte und dem Hinterherhetzen derselben fixiert ist, nicht so aufdreht.
Die Aufgabe war, ein unter einem sogenannten Markierteller (ein flacher Kegel mit abgeschnittener Spitze) verborgenes Leckerchen durch das Kratzen an dem Teller (Buddelbewegung) anzuzeigen. Gearbeitet wurde alternativ mit einem Klicker oder der sehr schnellem Gabe der Belohnung durch Lüpfen des Tellers verknüpft mit einem Freudenlaut. (Wie gut, dass ich einen Klicker mitgebracht hatte!)
Der erste Durchgang klappte so gar nicht. Snoopy wollte erst unbedingt nur mit der Nase und ohne den Einsatz von Pfoten zum Ziel kommen, später fand er dann den Plastikteller viel spannender und versuchte den zu bekommen.
Während wir auf unseren zweiten Einsatz warteten, erinnerte ich Snoopy daran, dass er Pfoten hat. Das tat ich, indem ich ihn ein paarmal Pfötchen geben ließ, hier möchte ich meinen Dank an Kathi aussprechen, die ihm das beigebracht hat. In der zweiten Runde verwendete ich außerdem attraktivere Leckerchen, so dass der Teller nicht mehr einen so großen Reiz auf Snoopy ausübte. Der Damm war gebrochen. Schon beim ersten Versuch kratzte Snoopy an dem Teller und konnte am Ende der zweiten Runde schon mit dem Kommandowort „Buddeln“ aufgefordert werden, das Leckerchen anzuzeigen.
Später wurde zusätzlich zum Leckerchen ein Beutel mit in Watte getränktem Trüffelöl unter dem Teller abgelegt, so dass der Geruch als Auslöser für das Anzeigen die Markierung durch den Teller langsam ablösen sollte. Am Ende der Stunde konnte Snoopy sogar den versteckten Teller finden und auf das Kommando „Buddeln“ auch anzeigen. Er hat das einfach super gemacht und hatte sichtlich Spaß an der Übung.
Wir werden auf jeden Fall weiterrmachen, vielleicht können wir ja irgendwann auf Trüffelsuche gehen. Die Suche ist in Deutschland nicht verboten, doch muss der unter Naturschutz stehende Trüffel danach wieder verbuddelt werden.
Vielleicht, wenn ich Mitte Mai in Freiburg bin, können wir Snoopy ja mal den Ernstfall proben lassen.
Als großer Peanuts-Fan muss diesen Blogeintrag mit einem Video beschließen. Ende Mai 1975 gab es eine Stripserie, bei der Linus und Snoopy auf Trüffeljagd gehen. Mit den Worten „Schnüffel die Trüffel“, schickt Linus Snoopy los, der so lange sucht (das sieht man im Video leider nicht), bis er Nasenmuskelkater bekommt.
Das Video ist leider nur auf Englisch (wer es auf deutsch sehen möchte, muss bei mir vorbeikommen). Es ist länger als die erwähnte Trüffelsuchszene, lohnt sich aber trotzdem.
Hier also, für alle Peanuts-Fans und die, die es noch werden wollen, Truffles:
Achja, egal ob Ihr Trüffel oder Eier sucht: Frohe Ostern.
Ehrlich, unmittelbar vorher hat er dreimal perfekt den Ventilatorknopf gedrückt. Kaum hole ich die Kamera macht er sowas. Ja, ich weiß, man muss schon recht genau hinschauen / hinhören.
PS: Geübt hatten wir mit der 2, aber als er so toll den Ventilator gedrückt hat, habe ich natürlich doch geklickt. Nachdem er den Alarmknopf getroffen hat, hat er nach dem ersten Schreck ganz fordernd geschaut, wo seine Belohnung bleibt.
Ich bin der Meinung, wir verzeichnen schon erste Erfolge:
Unser „Nein“ zeigt schon Früchte. Es ist schonmal vorgekommen, dass Snoopy nicht an den Dingen geknabbert hat, an denen er nicht knabbern soll. (Ein Hoch auf Kauknochen!)
Langsam aber sicher beißt er etwas weniger fest. Lutz, der heute zu Besuch war teilt diese Meinung allerdings nicht.
Wenn er mal ein paar Minuten alleine ist, z. B., wenn ich auf die Toilette gehe, hält er das ohne zu fiepen aus.
Autofahrten verlaufen mit deutlich weniger Geschrei. Manchmal schläft er sogar oder er lässt sich von der Musik beruhigen. Das erste Mal ist mir das bei „Sie sieht mich nicht“ von Xavier Naidoo aufgefallen. Kommentar von Agnes: Bevor ich mir Xavier Naidoo anhöre ertrage ich lieber Soopys Geschrei. (Sehr geehrter Herr Naidoo, das hat Agnes gesagt. Bitte verklagen Sie also sie und nicht mich!)
Snoopy fiept insgesamt weniger. Er kann sich inzwischen besser mit sich selbst beschäftigen und muss nicht rund um die Uhr bespaßt werden.
Der kleine Mann frisst sein Futter auf, er wird sogar regelrecht verfressen. Wenn er Hunger hat, dann setzt er sich auf den Platz, an dem normalerweise sein Napf steht. Und schaut vorwurfsvoll.
Unsere Spaziergänge haben weniger „Mach das olle Geschirr ab“-Schmollpausen. Der sterbende Schwan wird nur noch in ganz ausgewählten Momenten aufgeführt.
Beim Klickern stupst Snoopy schon manchmal mit der Nase auf das gewünschte Ziel.
Snoopy reagiert schon oft auf seinen Namen.
Wie können seine Überdrehtheit schon ein bisschen steuern, so dass unsere Spiele deutlich weniger wild ausfallen.
Bedingt durch den Schock mit der kleinen Afra hatte ich mich entschieden, heute mal beim Tierarzt vorbeizuschauen. Morgens hatte Snoopy ein bisschen Durchfall, so dass ich dazu direkt ein paar Fragen stellen konnte. Mangels Transportkäfig kam ich auf Kathis Angebot zurück mir ihre Box zu leihen. Sie brachte sie mir vorbei, ich setzte sie zu Hause ab und fuhr weiter zum Tierarzt. Später wollten wir uns dann auf einer Wiese treffen, damit Snoopy Ginger auf neutralem Boden kennenlernen konnte.
Der Tierarzt war sehr nett und schaute sich Snoopy gründlich an. Er wäre kerngesund, er höre lediglich etwas Gluckern im Darm. Ich erzählte von dem Durchfall und bekam ein Röhrchen für eine Probe mit, für den Fall, dass der Durchfall bis morgen anhielte. Bis jetzt ist keine Besserung zu erkennen. Snoopy wirkt glücklicherweise ganz gesund und nicht irgendwie apathisch. Hoffentlich ist bis morgen alles vorbei. Dann findet nämlich die Flat-Welpengruppe statt. Darauf freue ich mich schon sehr und auch der Tierarzt fand es gut, dass ich zusätzlich zur „normalen“ Welpengruppe noch in eine spezielle Flat-Gruppe gehen. Er ist der Ansicht, dass sich die Erziehung eines Flat etwas von der anderer Retriever unterscheidet.
Heute habe ich auch mit den Klicker-Training begonnen. Snoopy wurde mit dem Klicken bekannt gemacht und konditioniert, so dass er das Klick-Klack-Geräusch mit der Gabe von Leckerchen verknüpft. Natürlich ist es für die ernsthafte Hunde-Erziehung noch zu früh, aber ein paar spielerische Klicker-Übungen sollten ihn mental ein bisschen auslasten.
Mein Freund lässt noch etwas Einsatz beim Verhindern von „Unfällen“ vermissen. Meine Versuche ihn dahingehend zu trainieren haben bislang noch keine Früchte getragen.
Ich: Snoopy ist aufgewacht, gehst du bitte eben mit ihm raus?
Er: Einen Moment noch, eben was am Rechner machen!
Ich: Öhm, ich denke, es eilt etwas.
Er: Nagut, ich wechsele noch die Hose.
Ich: Du hast ja die Ruhe weg.
Snoopy: *struller*
Er: Snoopy hat in mein Zimmer gepinkelt, was mache ich jetzt?
Ich: Schneller sein?
Er: Es pressierte wohl etwas. Was jetzt?
Ich: Du gehst mit ihm raus, ich wische die Pfütze weg.
Er: Er ist doch leer jetzt.
Später beim Spaziergang begegnete ich dann einigen Hunden. Es ist einfach unglaublich. Da wohnen wir seit 12 Jahren in dieser Wohnung und kennen nur die Leute in unserem Haus, doch kaum haben wir einen Hund spricht uns fast jeder an. Wir dachten, es gäbe etwa drei Hunde in unserer Straße und plötzlich kommen sie aus allen Ecken hervor. Und das Tolle ist, die Besitzer sind alle sehr nett. So hat Snoopy eine erste Freundschaft schließen können und zwar zu einer Kromfohrländer–Hündin namens Gypsy. Gypsy und Snoopy spielen ganz toll miteinander und Gypsys Besitzerin passt immer auf, dass ihre Hündin nicht zu wild und ruffig wird.
Von einer extrem entspannten Landseer–Hündin hat Snoopy sich, als er es zu bunt trieb ein echt beeindruckendes „Wuff“ eingefangen, danach war Ruhe im Karton!
Naja jedenfalls haben Snoopy und ich uns nach dem Frühstück auf den Weg zu Fressnapf gemacht, um ein passendes Geschirr zu erwerben, außerdem eine Transportbox für meinen Wagen. Die Anprobe und das Probelaufen entwickelte sich zum echten Schauspiel. Gespielt wurde „Der sterbende Schwan“ in gesamter Länge. Snoopy weigerte sich beharrlich, sich auch nur einen Meter vorwärts zu bewegen. Stattdessen versuchte er sich aus dem Geschirr zu befreien und die Gurte durchzubeißen. Dazu fiepte und jaulte er herzerweichend. Jeder Besucher kam, um dem Schauspiel beizuwohnen. Wie überall eroberte der Kleine alle Herzen im Sturm. Die Verkäuferin im Laden war richtig klasse. sie hatte die Ruhe weg und hat Snoopy die Geschirre angelegt um das zu finden, welches am besten sitzt. Letztendlich gingen wir mit Geschirr aber ohne Transportbox aus dem Laden. Was mir bei diesem Besuch erst aufgefallen ist, Fressnapf machte es wie die Lebensmittelläden. Statt Süßigkeiten stehen Leckerlistangen in Hundenasenhöhe an der Kasse. Snoopy wollte sich natürlich gleich selbst bedienen. Ich wusste das aber glücklicherweise zu verhindern. Eine Smart taugliche Box haben wir leider nicht gefunden.
Der erste Spaziergang mit neuem Geschirr entwickelte sich dann zur zweiten Vorstellung des sterbenden Schwans. Aber irgendwann fand sich der kleine Mann streckenweise mit seinem Schicksal ab und lief den ein oder anderen Schritt.
Langsam haben wir den Bogen fast raus. Anstrengend ist es. Aber es ist es mehr als wert.
Das Clicker-Training (oder Klickertraining) basiert auf der Bestärkung positiver Verhaltensweisen. Seit ich vor ein paar Jahren von dieser Methode gehört habe interessiert und fasziniert sie mich. Beim Klickern fungiert der Clicker (so eine Art Knackfrosch) als Marker, das heisst, das Tier bekommt unmittelbar nach der gewünschten Verhaltensweise per Klick mitgeteilt, dass es etwas richtig gemacht hat und nun eine Belohnung erhält. So erkennt das Tier (je nach Timing des Klickernden) ziemlich genau, welche Verhaltensweise erwünscht ist und belohnt wird. Im Gegensatz dazu würde die alleinige Gabe von Leckerchen dem Hund diese Information vorenthalten, da er schon nach wenigen Sekunden die Verknüpfung zu der belohnten Verhaltensweise nicht mehr herstellen kann. Eine Alternative zum Clicker ist ein Markierungswort wie „Fein“, doch das ausgesprochene Wort ist dem Clicker dahingegen unterlegen, dass es je nach Simmung des Sprechenden unterschiedlich klingt, der Clicker aber immer gleich. Viele Tiere erkennen die Stimmung ihres Menschen an der Stimme (die Wortverwandtschaft erklärt’s) und sie werden unsicher, wenn ein Lob nicht auch mit entsprechend fröhlicher Stimme ausgesprochen wird.
Da ich neugierig war, musste ich das Clickern mangels Hund mit Kathis Hündin Ginger üben. Ginger hat große Angst vor mir, sie hat in ihrem Vorleben sicher einiges mitgemacht, also setzte ich mich zum Üben auf den Boden um ihr nicht zu bedrohlich zu erscheinen. Dabei habe ich sie lediglich mit dem Clicker vertraut gemacht, ihr gezeigt, dass auf ein „Click“ immer eine Belohnung folgt. Dabei muss diese Belohnung nicht zwangsläufig aus Futter bestehen. Alternativen sind ein Spielzeug, dass das Tier gerne mag, ein beliebtes Spiel, das Loslassen von der Leine, Streicheln, Dinge eben, die den Hund begeistern. Bei Ginger bin ich bedingt durch ihre Angst auf die Leckerchen beschränkt. Mit meinen ersten Clicker-Versuchen bin ich jedenfalls zufrieden, Ginger hat sich nach kurzer Zeit schon beim „Click“ nach dem Leckerchen umgeschaut. Gute Voraussetzungen für die nächste Trainingsstunde.
Da beim Clickern häufig einigermaßen viele Leckerlis den Besitzer wechseln sollte man übrigens auf eine zuckerfreie Belohnung achten und die Leckerchen von der nächsten Mahlzeit abziehen, damit das Tier nicht moppelig wird.
Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beißen. Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch. — Mark Twain
Zeckencounter
Anzahl der gefundenen und eliminierten Zecken, seitdem Snoopy das Halsband trägt (15.04.2014):
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