Fit für den Urlaubsalltag
Noch geht es bei uns drunter und drüber, aber wir versuchen langsam etwas Struktur in unser Zusammenleben zu bringen. Der Morgen beginnt mit dem Aufstehen und zwar zu dem Zeitpunkt, an dem Snoopy seine rebellische „Ich will jetzt auf keinen Fall weiterschlafen und bitte bespaßt mich“-Phase bekommt. Wir gehen zur Hauptgeschäftstelle, in der meist ein Bächlein hinterlassen wird. Dann geht es zurück in die Wohnung, wo die Fleischration für den Tag aus dem Gefrierfach geholt wird.
Danach findet der erste Spaziergang des Tages statt. Von Leinenführigkeit kann natürlich keine Rede sein, die selbstgemachten Geschirre sind eindeutig zu schwer und verrutschen dadurch immer. Montag werden wir also ein Welpengeschirr käuflich erwerben. Die Spaziergänge beginnen mit einem kurzen Weg zur Spielwiese, dieser wird im Schneckentempo zurückgelegt, damit das Fellknäuel nicht an der Leine zieht. Außerdem werden wir immer wieder von begeisterten Fans unseres kleinen Welpen angesprochen. Auf der Wiese angekommen wird dann kurz gespielt, damit sich der beschwerliche Weg mit dem, nach Snoopys Meinung, fürchterlichen Halsband auch gelohnt hat. Ab und an treffen wir dort auf Hunde, die einen mehr, die anderen weniger begeistert. Snoopy ist sehr vorsichtig und beherrscht seine Beschwichtigungssignale ausgezeichnet.
Auf dem Rückweg wird Snoopy noch getragen, damit seine Gelenke nicht zu stark belastet werden.
Nach dem Spaziergang gibt es Snoopys Frühstück, eine Portion Trockenfutter. Nach einem kurzen Besuch in der Geschäftsstelle widmed sich der Kleine seinem ausgiebigem Schönheitsschlaf. Dieser findet zumeist auf den kühlen Küchenfliesen statt.
Dann nutzen wir die Gelegenheit zum Frühstücken und dem Erledigen wichtiger Dinge, wie Nachtschlaf nachholen. Nach Snoopys Schlaf wird die Geschäftsstelle aufgesucht und danach gespielt und geknuddelt. Dann muss sich der Kleine mit sich selber beschäftigen, was jedoch unter Aufsicht geschieht, da seine Vorstellung von Innenausstattung der unseren total widerspricht. Gerne wird auch nach Aufmerksamkeit gewinselt und gefiept, bei anhaltender Ignoranz auch auf ein Jaulen ausgedehnt, was wir jedoch, grausam, wie wir sind, ignorieren. Wir wollen ja schließlich keinen Tyrannen großziehen.
Zwischendurch wird die Geschäftsstelle aufgesucht, so auch vor der Vorbereitung des Mittagessens. Dieses ist etwas aufwändiger und beinhaltet die Zubereitung von Welpenmilch, Honigschleim, diversen Pülverchen aus dem Futterladen um die Ecke und Lebertran. Dann geht es wieder zur Spielwiese und danach wird das Hundemittagessen serviert. Danach schläft der kleine Racker wieder ein bis wieder die Spiel– und Schmusezeit eingeläutet wird. Hier wechseln wir zwischen Spiel mit uns und Eigenbeschäftigung sowie Schmusen ab, wir wollen ja nicht allzu vorhersehbar sein.
Normalerweise könnte derselbe Ablauf zum Nachmittags– und Abendessen stattfinden, aber gerade in den ersten Wochen bei uns muss der kleine Hund unheimlich viele Dinge kennenlernen, so dass neben Spaziergang, Spielen, Schmusen, Essen und Erziehen auch die sogenannte „Prägung“ stattfindet. Heute sind wir z. B. bei meinem Bruder eingeladen, wo wir auf Agnes, ihren Freund Heiko und Pluto stoßen werden.
Das Nachmittagsessen wird auf nach die Autofahrt verschoben, man muss es ja nicht provozieren, dass dem Hundekind schlecht wird. Am Zielort angekommen geben wir Snoopy Pansen grün, den liebt er heiß und innig, wir allerdings weniger. (Notiz an mich: Beibringen, dass er nach dem Genuß von Pansen nicht in meine Richtung atmen darf.) Nach dem Essen wird der Reisefutternapf apportiert, bis ich ihn als Geschenk empfange und zur Spüle bringe. Als Alternative wählt Snoopy seinen Wassernapf, was in einem Fußbad und einer durchnässten Hundedecke endet. Praktischerweise ist der Napf nun leer und kann stolz herumgetragen werden.
Als Pluto und Snoopy aufeinandertreffen bemüht sich Snoopy redlich, seine friedlichen Absichten kundzutun, ist dabei dann doch etwas aufdringlich und wird von Pluto eindringlich in seine Schranken verwiesen. Pluto ist für den Kleinen erstmal tabu, respektvoll hält er sich von ihm fern. Später apportiert Pluto Dummys aus dem Fluss, während sich Snoopy sich sogar bis zum Bauch in das Gewässer traut. Es sieht unglaublich süß aus, wie er immer wieder versucht, auf der Wasseroberfläche zu laufen und die Pfötchen dabei ganz hochhebt. Dann spielt er mit dem Wasser und ist angemessen nass. Zwei Hundebegegnungen und viele Fans später spazieren wir gemütlich am Fluss entlang. Snoopy wird mutiger und fängt sich eine weitere Zurechtweisung ein. Doch er ist deutlich weniger erschrocken und hält einen geringeren Abstand zu dem „Untier“ Pluto ein.
Beim Spielen mit dem schwarzen Fellmonster holen wir uns durch Snoopys etwas ruffigen Einsatz seiner sehr spitzen und schmerzhaften Zähne allerlei Blessuren, die hundegerecht mit einem hohen Jaulen und Ignoranz beantwortet werden. Agnes mit der meisten Hundeerfahrung jault definitiv am beeindruckendsten. Wir bilden uns ein, dass Snoopy beim Spielen schon etwas weniger stark zubeißt und sich seine Beißhemmung langsam aber sicher entwickelt. Unseren Gliedmaßen, Nasen und Ohren wäre es zu wünschen.
Auf der Rückfahrt schläft Snoopy tief und fest, was auch gut ist, da mein Deckenkonstrukt für meinen Wagen sich als total untauglich herausgestellt hat. Gleich morgen werden wir eine Transportbox für meinen Wagen erwerben. Zusammen mit einem passenden Hundegeschirr.
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